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spektral und die un/kultur

Zuletzt verändert: 25.11.2005 13:37

abstract

Dieser Text ist ein Assoziationstext und soll im besten Falle Denkprozesse anregen und unser Handeln in Frage stellen. Die Autoren nehmen sich hierbei an der eigenen Nase.
Grenzen und Entgrenzungen kultureller Implikationen des Netzes

Rein ins Netz! Jeder schleppt seine eigene Kultur mit ins Netz, genauso wie seine eigenen Grenzen.

Die Aussengrenze des Netzes ist definiert durch Kosten, Knowhow und dem eigenen Willen: für ca. 2 Mrd. Menschen kein Problem mehr, sie sind drin. Also tummeln wir uns alle virtuell in den von uns angehäuften Datenbergen und nutzen die Segnungen modernster Technik, um Informationen zu sammeln und anzubieten. Es ist möglich, dass hunderte auf dem gesamten Globus verstreute Menschen sich gleichzeitig auf einem Rechner treffen und ihre Gedanken in abstrakten Codes nebeneinander auf die Festplatte legen. Neue Technologien entstehen, sie entbinden uns mit automatischen Übersetzungen von der Notwendigkeit, andere Sprachen zu lernen; Agenten filtern für uns „persönliche“ Informationssplitter aus dem Netz-Gewülst.
Alles scheint fein, die Innovationskraft der Vernetzung führt wie von selbst beständig zu neuen Technologien und damit neuen Möglichkeiten. Die physikalische Ausweitung des Netztes integriert immer mehr Menschen und die neuen Angebote machen unsere Rechner zu schlagfertigen Werzeugen für fast jede Anwendung.

¿Entgrenzungen?

Menschen, die (noch?) nicht eingebunden sind in derlei interaktive Medienprozesse können diese nur als Fenster in eine ferne Welt wahrnehmen. ~ 2/3 der Weltbevölkerung finden nicht mal Platz an den Schaufenstern, geschweige denn Zutritt zum „Weltladen“. Das Netz wird natürlich mit zunehmender Technologisierung fortwährend ausgeweitet. Auch in ärmere Länder werden die neuen Medien Einzug halten. Wie werden sie dort angenommen werden und welchen Einfluss werden sie haben? Weitere Grenzen werden hinweggerissen durch eine Verschmelzung der herkömmlichen Medien (Fernsehen, Radio, Zeitung, Telefon) mit dem www. Medien nehmen in unterschiedlichem Maße unsere Sinne gefangen und vermitteln sehr subtile oder auch ganz direkte Botschaften. Der Computer und das www nehmen hier wieder eine ganz spezielle Position ein. Sie spielen einem vor mensch kann sich jederzeit dorthin bewegen wo mensch will und hat freien Entscheidungswillen. Ist das wirklich so? bis zu welchem Grad? Gibt es so was wie die Freiheit des Willens?

Was sind nun die kulturellen Implikationen?
Was bringt uns das Netz / wo eröffnet es uns neue Dimensionen? Stichworte / Richtungen, in die es gehen könnte -Spontane, kurzlebige, kollektive Kommunikations + Perzeptions möglichkeit -Zeitgleiches Erleben und Mitgestalten von künstlerischen oder kulturellen „events“ -zeitlich unabhänigig voneinander zusammenarbeiten und kommunizieren // -Vernetztes arbeiten (auch von Menschen mit verschiedener kulturellen hintergründen) leichter möglich, -Arbeit kann über Jahre fortgesetzt und immer wieder von vielen Seiten verfeinert und verbessert werden wenn sie offen liegt -Informationsnetze: Informationen liegen offen + sind „von allen jederzeit und überall abrufbar“ -Reduktion von Hemmschwellen in der Kommunikation durch : Anonymität/ Pseudonymität

¿Die Frage?, die sich hierbei stellt ist : wie sehr kontrollieren wir unsere Beziehungen zum Netz oder das Netz uns?

negative Seiten und die Unkultur des Netzes: Wieviel bedeutet die Information / wieviel gibt einem das zeitgleiche Erleben ? wie gross ist der Bezug zur Information --> wie nahe gehen einem die Dinge, die mensch erfährt/ erlebt
negative Phänomene + damit verbundene Fragen

  • bildschirmorientiertheit
  • weniger direkte kommunikation / beziehung
  • reale Erlebnisse vs. Leben vor dem Schirm / wovor schirmen wir uns ab? / direkte Kommunikation
  • Einfachheit
  • Ablenkung
  • Oberflächlichkeit / Beziehungslosigkeit / Isolation / unkultur - virtuelle Gefühle – welche Gefühle kennen wir aus dem Fernsehen, welche noch aus persönlicher Erfahrung – freizeit ablenkung – elektrosmog – künstliche Welten
    --> Schafft es das Netz uns einander näher zu bringen? Sind die Grenzen im Netz nicht immer zuerst menschliche Grenzen und erst in zweiter Linie technische Grenzen?

¿ Aufgabe? Wie bei unzähligen anderen Entwicklungen werden die neuen Apparate, Erfindungen und Geräte sofort breit vermarktet und ausgeschlachtet (scheinbar) bevor mensch sich überlegt wo und wie eine gezielte Einsatz sinnvoll sein könnte... Sowenig wir das grosse innewohnendes Potential der neuen Medien verleugnen wollen, stellt sich trotzdem die Frage können wir es erschliessen und richtig anwenden oder werden wir uns am Weg aufreiben und an den "wirklichen" Herausforderungen unserer Zeit scheitern? (Globales Bewusstsein/ Vernetzung/ Selbstbestimmtheit der Völker/ Umwelt/ Konfliktherde)

„The revolution will not be televised, revolution will be live“, Gil Scott-Heron

--> Interaktion zwischen Netz und realer Welt ist wichtig und Netze definieren sich stark durch ihre Subcommunities und Netzknoten / durch die Art der Verwendung

IDEE SPEKTRAL:

spektral – ist ein Projekt, das zur Vermittlung von Raum, Schaffensmöglichkeiten, Infrastruktur, Ideen, Wissen und Fähigkeiten dient. In erster Linie ist dieses Angebot Projekten und Individuen gewidmet, die aktiv sind oder werden wollen und sich in sozialen, kulturellen und künstlerischen Bereichen engagieren.

Spektral als Knotenpunkt eines virtuellen und eines soziokulturellen Netzes, das (sich dem Bild und der Bedeutung von Grenzen entgegenstellt und ) Entgrenzung fordert und fördert. Der Zugang zu Raum + Ressourcen wird erleichtert und die Plattform fördert Entgrenzungen von Menschen und Vernetzung derselbigen. Die Verknüpfung virtueller Identitäten, Ideen und Wirklichkeiten mit konkreten Aktionen, aktiven Menschen und realem Raum messen wir hierbei einen wichtigen Stellenwert bei.

Widerstand: Wider dem Kommerz und Wirtschaftswahn. Wir widerstehen dem Streben nach mehr Geld, privatem Besitz und eigenützigen Interessen.

Wir unterstützen den Gedanken des Teilens + der wechselseitigen Unterstützung --> infrastructure + knowledge sharing und opensource gedanken

Florian Rüdisser - Gründungsmitglied/ Organisation von sub (selbstverwaltete Veranstaltungslocation + Plattform) http://subversiv.at.tt/ // Gründungsmitglied/ Organisation von spektral http://spektral.at // communities im städtischen Raum Graz // Projekte in der freien Kulturszene (ua. elevate – schlossbergfestival)

Schaffen wir eine neue Qualität der Zusammenarbeit durch beständiges Weiterentwickeln der Hilfmittel. Nutzen wir das Medium, um an den „Innengrenzen“ des Netzes zu rütteln (derer es noch viel zu viele gibt). Aus der Sicht als Softwareentwickler kann ich nur empfehlen die „Öffnung“ des Netzes zu betreiben in dem man Wert legen sollte auf Plattformunabhängige Software, Wer interessiert sich schon dafür, welches Betriebssystem man verwendet.

Dorian Santner: santner.com, spektral.at, Vorstand von learnOpenSource.org; zur Zeit hauptsächlich mit dem Start von learnOpensource.org beschäftigt. Ansonsten CR & D, IT-Trainings und Beratung learnOpenSource.org: Verein in Gründung, ab 15.1.2006 operativ. Wir bieten Benutzertrainings, ein Newsmagazin und Lernmaterialien zum Thema Open Source. Zielsetzung ist, die Zugangshürden zu freier Software durch face-to-face Trainings zu beseitigen; Außerdem entsteht ein Magazin mit Communitytalk, Software- und Featuretests. Wir wollen schlicht Neueinsteiger, Umsteiger und Profis beim Lernen von freier Software unterstützen . help wanted : office@learnOpenSource.org Wir unterstützen freie Software als neue gesellschaftliche Bewegung.