So stand für mich nach Beendigung des Films konturierter als zuvor das Bild von einem scheinbar alternativlosen und von den USA dominierten Kapitalismus ,der seine Kritiker zu der Formulierung vom "corporate fascism" provoziert.³⁰ 
Aber selbst, wer ihn kritisiert, ist schon auf dem Territorium dieser Plattform und wird unversehens ein Teil davon. Jeder Angriff führt diesem System neue Energie zu und dient letztlich seiner weiteren Perfektionierung.

So führt ein nicht nur diagrammatisch nachvollziehbarer Weg von Norbert Wieners "AA-Predikator" und "Cybernetics" hin zu Konzepten für "Worldwide Mental Health", der Politik des "Containment" oder des "Electronic Battlefield" im Vietamkrieg (die von der gleichzeitig verlaufenden - und teilweise gleichgeschalteten - Entwicklung von Multimedia- und Konzeptkunst begleitet wurde),³¹  der sich bis zu den gegenwärtig in den USA von George W.Bush verfolgten Konzepten einer "Eigentümergesellschaft" verlängern läßt.³²  Im darin zu besichtigenden Aufheben, Entgrenzen und systematischen Zerstören aller Ideen von Solidarität oder den Einrichtungen und Errungenschaften etwa der Arbeiterbewegung ³³  ist auch der Widerschein jenes antikollektiv (und antikommunistisch) gefärbten "Atomismus" zu sehen, dem die Teilnehmer der Macy-Konferenzen so zugetan waren.³⁴  Der Einzelne fungiert nur noch als "Information" in einer unendlichen kybernetischen Feedbackschleife - der modernsten und bislang effektivsten Form des Lagers.

Bis jetzt hat das menschliche Gehirn diese und alle anderen seiner Erfindungen und Hervorbringungen ausgehalten. Auf die Rhetorik des vermeintlich "bevorstehenden Durchbruchs" in Disziplinen wie Artificial Intelligence (AI), Computerwissenschaft oder moderner Hirnforschung wird zunehmend verzichtet, allerdings ohne die Anstrengungen dafür zu vermindern. Aber, wie geht es weiter?
Gefiele es mir, "wenn die Menschen in einer virtuellen Welt leben? dass Maschinen klüger sind als Menschen? Dass Menschen, Tiere und Pflanzen künftig Produkte von Technologie sind?".³⁵ 

Für Konstruktivisten wie Heinz von Foerster, ehemals Sekretär der Macy-Konferenzen und Begründer des Biological Computer Lab (BCL), scheint die Antwort auf diese und andere Fragen einfach:³⁶ 
Frage:"Was wird passieren? Wie geht das denn nun weiter?"
Foerster:"Immer mit weiter ableiten."
"Ja, aber es gibt doch irgendwo Grenzen?"
Foerster:"Eben nicht, das ist das Schöne, da kann man immer wieder weiter."
"In der Logik!"
Foerster:"Yes, genau!"
"Aber in der Realität?"
Foerster:"Wo ist die Realität Wo haben Sie die?"

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30 Interview mit Paul Garrin am 11.Mai 2002 in New York. zurück
31 Siehe Paul N.Edwards :THE CLOSED WORLD.COMPUTERS AND THE POLITICS OF DISCOURSE IN COLD WAR AMERICA, Cambridge (Mass.)1997. zurück
32 Vgl. auch George Ross: Jeder Rentner ist sich selbst der Nächste, Die neokonservativen Pläne der Bush-Regierung, in: TAZ, Le Monde diplomatique, 10.Juni 2005. zurück
33 Vgl.auch Thomas Rothschild: Das Prinzip der Gleichheit. ERNIEDRIGTE UND BELEIDIGTE. Über die Verdrängung der Arbeiterbewegung aus dem öffentlichen Bewusstsein, in: FREITAG 03, 21.01.2005,11. zurück
34 Siehe Heims (wie Anm.10,Kapitel 3) zurück
35 Aus einem Brief von Ted Kaczynski an Lutz Dammbeck, 2003. zurück
36 Interview mit Heinz von Foerster am 25.April in Pescadero, CA. zurück