Das www ist eine Hervorbringung der eurozentrischen, westlichen Kultur. Abseits militärischer, wirtschaftlicher Bedingungen folgt es einer Logik, die letztlich als Generalisierung der Erfahrungen einer spezifischen (visuell kontrollierten) Körper - Umwelt -Interaktion und deren Formalisierung entspringt.

Kausalität, Linearität und Finalität werden in einem mechanistischem Weltbild gedacht, das die Naturwissenschaften formuliert haben. Dieses wird auf Phänomene der Nicht-Natur auf  Herbringungen des Willens, auf Virtualitäten angewandt.
Eine modellhafte Veranschaulichung der Erfahrungen der Körper – Umwelt – Interaktion ist der geometrische, euklidische Raum. Die Verwendung dieses Raum-Imageries als Metapher für kommunikationsbasierte Ereignisse ist ein dominantes Beispiel dieser Übertragung.

Bereits Mc Luhan ahnte vor dem net eine notwendige Mutation des Verständnisses solcher Räume ob deren Implosion zur all at onceness durch die der Erfahrbarkeit entzogene Geschwindigkeit von Informationsübertragung – ein mechanistischer Teil von Kommunikation.

Ist das www ein Kommunikationsnetzwerk, so sind daran Gestaltungen von Kommunizierenden gekoppelt. Nun vollzieht sich Kommunikation im net primär mittels geschriebener Sprache (mit gewissen Anteilen ihrer Oralität), weniger ikonischer Zeichen und meist gänzlich ohne Körper, allgemein ohne non-verbale Konnotationen kommunizierende Mittel. Die verwendete Sprache ist optimiert und formalisiert auf die Darstellung linearer, logischer Formen und als Befehlssprache formalisiert.

Die westliche Kultur in ihren politisch und wirtschaftlich gelebten Formen baut auf ein Weltbild, das dieser Logik folgt. Abseits der politischen und wirtschaftlichen Bestrebungen zu deren Affirmation sollen die basalen Aspekte der Tools der Kommunikation hinsichtlich der globalen Vernetzung, der Pluralität von Kulturen, der Vorstellung von Transkulturalität diskutiert werden: Sprache, Ikone, Körper als kulturgeprägte und kulturprägende Kommunikationsmittel und deren Bedeutung in einer weltweiten Kommunikation sollen im Überschneidungsbereich von Wissenschaft und Kunst thematisiert werden.